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Ausstellung vom 2. Februar 2007 - 25. März 2007
Text: Frau Dr. Asja Braune

Obwohl Sergej Dott erneut sehr unterschiedliche Werke zusammenträgt, ist allen eine gewisse Symbolhaftigkeit gemeinsam. Das Werk der manchmal mystischen, manchmal amüsanten Gesten erschließt sich assoziativ, indem die eigenen Gedanken ergänzt werden und sich so ein individuelles Bild für den Betrachter ergibt. Der Künstler inszeniert ein eigens für den Galerieraum konzipiertes Neonlichtensemble.

So werden bei den Neonobjekten die aus der Werbung bekannten Formen wie leuchtendbunte Neonschrift mit der Ästhetik bearbeiteter Schaufensterpuppen gekoppelt. Daraus entsteht eine heitere Absurdität, und die Kombination der mit Bedeutung aufgeladenen Dinge mündet in einer anmutigen Ziellosigkeit. Die vorgebliche Werbung entpuppt sich als Werbung für den Spaß an Paradoxien.

Die Installationen der lebensgroßen Figuren bilden eine Mischung aus Natur und Phantasie. Sie erinnern an Kuriositätenkabinette: Ästhetischer Genuss trifft auf illuminierten Witz, der Künstler selbst nennt seine neusten Plastiken "Neon-Comics". Doch diese Kunst ist eine wohl zeitgemäße Antwort auf den intellektuellen Konzeptualismus. Der angestrengten Bedeutungssuche wird Sinnenfreude entgegengesetzt.

Die künstlerische Wahrnehmung versucht sich der Unvollkommenheit der Welt durch Kritik und Schönheit zu nähern. Hier wird uns eine rosarote Welt vorgeführt, die dem Sehnsuchtsgedanken der Menschen voll heiterer Ironie nachgeht.

Raum für eigene Gedanken lassen gleichermaßen die neuen Photographien, in denen ungewohnte Motive mit ungewöhnlichen Kolorit zusammenspielen. Die Kamera konzentriert sich allein auf die inszenierten Räume, die der Künstler in St. Petersburg fixierte.

Die ausgestellten Photographien zeugen von großer Freiheit in der Begegnung von Künstler und dem spröden Raum. Auch die handkolorierten Abzüge adaptiert Sergej Dott mit Neonschrift, die zu einer Erweiterung oder Paradoxie des Bildinhalts führen. Schrift und Photographie verbinden sich zu einem neuen, überraschenden Ganzen.

Schwarz auf Weiß und doch nicht weniger virtuos in der Form sind die bestickten Betttücher angelegt: Im Zusammenspiel lyrischer und ironischer Fragmente zeugen die neuen Editionen von großer Kraft und Lebendigkeit. Das Zusammenfügen der wie zufällig ins Bild geratenen Dinge und Worte lassen nächtliche Sinngebungen zu.

Ausstellungseröffnung:  Freitag,  2. Februar  2007,  19.00  Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14.00 - 18.00 Uhr u.n.V.
Gerne senden wir Ihnen weitere Informationen zu.

GALERIE ROSSELLA JUNCK | Auguststr. 28 | 10117 Berlin

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