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Bewegte Architektur: "Keine Angst vor Straßenbahnen!"
- Eine Sinnsuche auf Schienen -

Russland, Sankt Petersburg. Eine andere, eine neue deutsch-russische Geschichte. Mit einer stadtumfassenden, skurrilen Provokation wollten Sergej Alexander Dott sowie befreundete deutsche und russische Bildhauer der Frage nach Sinn und Unsinn von Kunst und Kultur in scheinbar schweren Zeiten nachgehen. Dreizehn Straßenbahnlinien hat die Stadt. Aber warum müssen Straßenbahnen immer ROT sein, fragten sich die Künstler, und rüsteten die Bahnen kurzerhand um. Diese bekamen lange Haare, wurden zum Schlafwagen, zur Rakete, zur Erdbeere oder wurden einfach golden angemalt. Entsetzen bei den Depotarbeitern! Entsetzen bei der Bevölkerung! An einem Sonntag fuhren "Die wilden Dreizehn" nicht nach Plan und Linie, sondern kreuz und quer durch die Stadt. Jeder Fahrgast, der in gewohnter Weise sein Ziel erreichen wollte, gelangte garantiert an einen anderen Ort - vergleichbar mit der Lebensplanung vieler Menschen im eigenen widersprüchlichen Da- oder Hiersein. Die absonderliche Kunstaktion endete mit einem abendlichen Feuerwerk an den Ufern der Newa unter dem stürmischen Beifall der Bewohner der russischen Kulturmetropole.

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